Tuesday, April 15, 2008

Mein Halbjahresbericht

Ich poste hier einfach mal die erste Haelfte meines Halbjahresberichtes. Es ist eine genauere Beschreibung meiner beiden Arbeitsstellen. Der zweite Teil kommt noch, aber erst bin ich bis zum 12ten Mai im Urlaub.

Viele Gruesse Valerian



1.1) Genaue und ausführliche Beschreibung des Arbeitsplatzes- Scientific Research Center

a) Das Scientific Research Center (kurz CSR) beherbergt verschiedene Projekte. Unter anderem die Herstellung von Ziegeln.
Das gesamte Projekt des Steinepressen ist dazu gedacht, bei der Lösung des „Houseing Problems“ beizutragen. Es umfasst einige angestellte Architekten, ca. 10 Tamil Arbeiter und in etwa eben so viele Volontäre.
Bei der Herstellung von gepressten Ziegeln werden eine Schubkarre roter Erde, welche es in Auroville en mass und natürlich umsonst gibt, mit vier Eimern normalem Sand, sowie einem Eimer Zement, welcher ungefähr 5% der gesamten Mixtur ausmacht, zusammen gemischt.
Die Mischung wird anschließend befeuchtet und in die Presse gefüllt.
Die Ziegel werden mit einer Kraft von ca.15 Tonnen zusammen gepresst und müssen nicht gebrannt werden. Sie werden nur an der Luft getrocknet und haben nach vier Monaten ihre maximale Festigkeit erreicht. Das Endprodukt ist mit normalen Ziegeln vergleichbar. Zwar etwas instabiler, aber auch wesentlich billiger und einfacher in der Herstellung.

Leider haben aufgrund der kollerisch Veranlagung des Leiters, sowie anderen persönlichen Problemen, mittlerweile alle Volontäre und die meisten Architekten mit ihrer Arbeit aufgehört. Das Projekt befindet sich mittlerweile im Stillstand.

b) Im CSR war ich mit der Produktion der Ziegel beschäftigt.
Optimal arbeiten immer fünf Leute an der Presse und zwei an dem nächsten Mix. Der erste füllt die Ziegelmischung in die Presse, der Zweite sichert diese und der dritte und vierte ziehen den Hebel herunter. Abschließend wird der Ziegel von dem letzten Beteiligtem weggetragen und gestapelt.
Bei der Ziegel Herstellung übernimmt man einfach wahlweise eine der fünf unterschiedlichen Aufgaben.

c) Das Projekt habe ich die ersten anderthalb Monate meines Zivildienstes unterstützt. Ich habe die ganze Zeit Vollzeit gearbeitet, was auf Dauer sehr ermüdend für den Körper ist.
Was letztendlich auch der Beweggrund fuer mich war, die Arbeitsstelle zu wechslen.

d) Bei Aufnahme der Arbeit erhält man eine sehr knappe Einweisung zum Thema Sicherheit. Weitere Hilfestellungen oder Anleitungen sind nicht nötig



1.2) Genaue und ausführliche Beschreibung des Arbeitsplatzes- Udavi School

a) Die Udavi School ist eine Schule für tamilische Dorfkinder, welche dort vom Kindergarten bis zur „Secoundary School“ zur Schule gehen. Der Abschluss ist in etwa gleichwertig mit dem deutschen Hauptschulabschluss.
An der Schule arbeiten einige indische Lehrer, aber auch viele westliche Volontäre.
Etwas abseits vom Kindergarten und der höheren Schule steht das „New Building“, in dem ich arbeite und welches die Grundschule darstellt.
Der Unterricht wird komplett auf Englisch durchgeführt und auch die elfjährigen Kinder mit denen ich zusammenarbeite können schon recht gut Englisch, so dass die Verständigung mit ihnen kein Problem darstellt.

b&c) Hauptsächlich arbeite ich mit einem Klassenlehrer zusammen, mache aber auch Sportunterricht mit anderen Klassen.
In unserer eigenen Klasse führen wir jeden Tag die erste Unterrichtseinheit Projektarbeit durch. Ein Projekt wird meist ein paar Wochen lang durchgenommen und behandelt z.B. Indienkunde, Umweltverschmutzung, der menschliche Körper oder Religionen. Zudem helfe ich auch noch beim Mathematik- und Englischunterricht.
Wenn ich grade in den Unterrichtseinheiten nicht wirklich benötigt werde, gehe ich meist mit einem oder mehreren der lernschwächsten Kinder raus, bringe ihnen den aktuellen Stoff bei oder lese mit ihnen.
Manchmal besteht meine Aufgabe auch nur aus Aufpassen, z.B. wenn grade ein Video geguckt wird oder die Kinder mit Bauklötzen spielen.
Nachmittags gebe ich dann noch Sportunterricht. Meist Fußball oder Basketball.

d) Auch in der Udavi School gibt es keine besondere Anleitung oder Hilfestellung, wenn man dort zu arbeiten anfängt. Man guckt sich einfach per „Learning by Doing“ die Methoden zum Unterrichten ab und ist recht frei darin eigene Ideen einzubringen.

No comments: