Sunday, January 13, 2008

Meine neue Bleibe- das Ami

Nach drei Tagen war mir die andauernde Laermbelaestigung durch das Schnarchen und indische Nachrichten zuviel geworden und ich bin ins Ami umgezogen.
Trotz des franzoesischen Namens leben im Ami momentan ueberwiegend Deutsche. Zwei andere Zivildienstleistende und vier Voluntaerinnen aus Deutschland. Ansonsten nur noch ein Koreaner und zwei Portugiesinnen.
Mit dem Einzug in mein neues Gaestehaus konnte ich mich auch gleich etwas mehr an die indischen Lebensgewohnheiten gewoehen.

Den taeglichen Stromausfall, der schon den Eindruck erwaeckt, als wuerde er absichlich gesteuert werden, da er jeden Abend hoechst zuverlaessig zwischen 17 und 19 Uhr eintritt.

Die durch die Regenzeit feuchten Matrazen, die in unserem Gemeinschaftsraum langsam aber unaufhaltbar vor sich hin schimmeln und einen etwas unangenehmen und penetranten Schimmelgeruch verbreiten. Deshalb sind "Waescheberge", besonders zur Regenzeit, eine ziemlich gefaehrliche Art seine Klamotten zu lagern.

Da unser mit Palmenblaettern gedecktes Dach an manchen Seiten offen ist und wir keine richtigen Waende besitzen, leben wir im Dorm Kopf and Kopf mit den Eichhoernchen, welche unseren Muell durchforsten oder sich in die Moskitonetze schleichen um Lebensmittel zu stehlen. Grade neulich hat sich unsere Hausschlange die Balken hochgeschlaengelt, um eine der vielen Ratten zu vertilgen, welche ebenfalls im Dach wohnen. Zu guter Letzt kommen noch die Fledermaeuse, welche taeglich ihre Exkremente auf meinem Moskitonetzt hinterlassen.

Nach zwei Wochen im Ami ist dann auch noch die Waschmaschiene kaputt gegeangen und der Leiter des Gaestehauses meinte, dass er kein Geld hat um eine neue zukaufen. Seit dem waschen wir unsere Wasche per Hand auf die typisch indische Art und Weise.

Natuerlich ist unsere Lebenstandart immer noch reichlich hoeher als der indische Durchschnitt, aber im Gegensatz zu den Umstanden, die wir im Westen gewohnt sind ist es schon ein merklicher Unterschied und eine interessante Erfahrung.